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Kirche - gegründet in Kult und Liturgie

Quellangabe: Kirche und Liturgie, in: JRGS 8, 157–177, hier 165.


Kirche erfährt im Kult jenes schöpferische Geschehen, aus dem heraus sie überhaupt als Kirche fort und fort existieren kann. Sie besteht als Volk Gottes nicht deswegen, weil sie die organisatorischen Einrichtungen einer societas perfecta hat, sondern allein deswegen, weil im Kult ihr wahrer göttlicher Lebensquell fließt, weil sie im Kult fort und fort ihre Neubegründung aus den Lebenskräften Gottes, aus der gott-menschlichen Heilstat Jesu Christi erfährt.

Das ist der wahre Quell ihrer Existenz als Kirche, der bleibende Grund ihres Kirche-Seins, und die Einrichtungen der societas perfecta haben für sie deshalb und soweit konstitutive Bedeutung, als sie mit diesem sakramentalen Organismus wesentlich verflochten sind. Primat, Episkopat, Presbyterat sind vom sakramentalen Organismus der Kirche, von ihrem kultischen Lebensquell her zu verstehen und nicht umgekehrt der Kult als eine Zutat zu der an sich schon perfekten societas perfecta. Die Existenz der Kirche als Kirche steht auf dem Kult, der in der Liturgie seine konkrete Gestaltung erfährt.





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