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Fest

Quellangabe: Glaube als Vertrauen und Freude – Evangelium, in: Theologische Prinzipienlehre, München 1982, 78–87, hier 86.


Die Kirche schenkt dem Menschen das Fest, und das ist etwas anderes als Freizeit […]. Das bloße Nicht-Arbeiten macht kein Fest aus. Dies gehört mit zu den Problemen der heutigen Gesellschaft, dass sie zwar die Anbetung der Arbeit gründlich satt hat, dass sie aber das andere, das Freiheit wäre, Ausbruch aus der Gewöhnlichkeit, nicht finden kann, so dass ihr die Freizeit allmählich bedrohlicher und unheimlicher wird als die Arbeit. Was aber macht das Fest aus? Genau dies, dass es nicht wieder auf eigenem Entschluss beruht; nicht wieder Selbstgemachtes ist, sondern vorgegeben, aus einer Ermächtigung stammt, die wir nicht selbst aussprechen.

Zum Fest gehört die Unbeliebigkeit; es ist das, was wir nicht selber machen, sondern was uns vorgegeben ist. Des weiteren: Zum Fest gehört Realität, die sich gewährt und die es damit aus einer Pause zu einer Wirklichkeit anderer Art macht. Schließlich ist da ein Drittes zu nennen: Dieses andere kann Fest im eigentlichen Sinn nur sein, wenn es auf einer Ermächtigung zum Frohsein beruht. Das Fest ist Ausdruck dafür, dass wir unsere Zeit nicht nur von der Umdrehung der Gestirne empfangen, sondern von den Menschen, die vor uns gelebt und geliebt und gelitten haben – dass also die Zeit des Menschen menschliche Zeit ist. Es ist tieferhin Ausdruck dafür, dass wir unsere Zeit letztlich von dem empfangen, der das Ganze trägt. Es ist der Einbruch des Ganz-anderen in unser Leben – das Zeichen dafür, dass wir nicht allein sind in dieser Welt.





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